Bronzeguss- Offener Herdguss
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Moin, liebe Freunde der Bastelstunde!
Das Thema heute ist der sog. „Offene Herdguss“. Beim offenen Herdguss handelt es sich um ein Gussverfahren der Bronzezeit. Charakteristisch ist, dass die Bronze in ein Negativ gegossen wird, ohne dass man eine zweite Negativhälfte oder eine Deckplatte benutzt. Das Gussverfahren hat den Nachteil, dass die Rückseite der gegossenen Objekte stark nachbearbeitet werden muss und sich fast ausschließlich für einfache Formen wie z.B. Nadeln, Sicheln, oder Rasiermesser eignet. Alles beginnt wieder mit der Herstellung der Form. Da ich wieder Steatit benutzt habe, möchte ich hier nicht weiter auf die Herstellung der Form eingehen. Alles grundlegende findet ihr in diesem Thread: http://schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=75307 Wenn die Form fertig ist, entfacht man in direkter Nähe zum Schmelzofen ein kleines Feuer um die Form und den Tiegel vorzuwärmen und beginnt, den Ofen anzuheizen. |
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Während der Ofen langsam auf Temperatur gebracht wird, werden Tiegel und Form weiter vorgewärmt. Dabei werden beide stetig weiter an des Feuer geschoben.
Wenn der Ofen seine Temperatur erreicht hat und die Holzkohle schön gleichmäßig glüht, Stellt man den Tiegel mit dem Kupfer hinein und sorgt für eine starke Belüftung. |
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Tja, kurz nach dem Hinzugeben des Zinns hat sich der Tiegel verabschiedet und die Bronze ist in den Ofen gelaufen. Schade, aber wenigstens hat das Schmelzen soweit funktioniert.
Auf den Bildern seht ihr den gerissenen Tiegel. Achtet mal auf die Oberfläche des Tiegels: Sie ist in der Hitze des Schmelzofens verglast:eek:eek! Um die noch anhaftenen Bronzereste etwas hervorzuheben, habe ich einen Tropfen ein bisschen angeschliffen. |
Da mir das Wetter offensichtlich ein bisschen Zeit verschafft, muss ich mich wohl noch ein bisschen um den Tiegelbau kümmern...:rolleyes:
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Hey ihr müden Admins, wird Zeit das unser schmackhafter Brotaufstrich einen
eigenen Thread bekommt. Da kommt viel Gutes. Also ran !!! |
:give me a
;) ... im "Untergrund" schlummert das fertige Forum schon seit zwei Wochen ( :eek ) :p Der Stapellauf kommt halt später ... ;) Gemach! Rom wurde auch nicht an einem Tag ... ... und bislang sind wir hier ja noch in der Steinzeit :iron ;) Gruß Jörg |
Wollte auch nur ein wenig sticheln :rolleyes:
Ich weiß ja das du dran bist. |
Zitat:
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ich wußte es, daß das kommt ... :D
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Ich denke für den Tiegelbau ist mittelmäßig abgemagerter Ton notig. Mach die Wandung rundum möglichst gleichmäßig, und dann sollte der Tiegel vor dem Einsatz gebrannt werden, Möglichst hoche Temperaturen dass er ohne die Metallbelastung schon richtig sintert.
Am besten du stellst gleich mehrer Tiegel her. Viel erfolg und Spass Schleifdorn |
Zitat:
Ich bin am überlegen, ob ich ein paar Fehlbrände kleinmache und die Reste mit etwas mehr Granit und eventuell Pferdehaaren in den Ton mische. Sooo weit kann der Weg nicht mehr sein, denn kurzzeitig hat das Schmelzen ja funtioniert...:rolleyes: Trotzdem Danke für die Tipps. Hast Du es selbst schon ausprobiert? Wenn ja, bitte ich um ein paar weitere Tips:D:bussl |
Nur am Rande..., wie hast du die Vertiefungen in den Stein geschaffen?:rolleyes:
Stein oder Bronzemeissel?:suspekt: Und was stellt es da? |
Zitat:
Ein Bronzemeißel war hier NOCH nicht im Einsatz:rolleyes: Was es darstellt? Ganz einfach: Eine Doppelradnadel mit einem doppelten Felgenkranz und einem durchgehendem Speichenkreuz und vier Diagonalspeichen. Auf eine Öse an der Kopfscheibe habe ich aus Platzgründen verzichtet.:eek:D -Um es kurz zu machen: Eine Gewandnadel der Bronzezeit. Zum aktuellen Stand schreibe ich nachher noch etwas, bin grad erst reingekommen... |
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Ein (!) Tiegel hat gehalten...
Beim Gießen ist dann aber einiges schief gelaufen. Wie ihr auf den ersten beiden Bildern sehen könnt, hat es nicht geklappt, die volle Form auszugießen. Die Bronze ist praktisch beim Guss erstarrt. Ob das nun an den Außentemperaturen oder an der Temperatur der Schmelze liegt, kann ich noch nicht sagen. Werde den Tiegel beim nächsten Mal einfach noch länger im Ofen lassen. Auf dem 3. Bild sieht man die eingangs schon angesprochene "überarbeitungswürdige" Rückseite. Obwohl die Form immer gut vorgewärmt wurde, hat sie beim Eingießen der im Tiegel befindlichen Reste leider Schaden genommen. Wobei ich glaube, dass es an den drei relativ schnell aufeinander folgenden Güssen liegt... . Seis drum- Ich werde die Form wohl noch verwenden können. Entweder, indem ich sie im gesamten etwas abflache und die Konturen wieder herausarbeite, oder indem ich größere Nachbearbeitung in Kauf nehme (Form bleibt dann so wie auf dem Bild zu sehen). Bronze ist es zumindest schon...:D |
Zitat:
Bei solch kleinen Gußteilen sollte die Form eine ähnlich hohe Temperatur haben wie die Schmelze, ansonsten passiert das, was Du selbst beschrieben hast: Die Schmelze wird schlagargtig abgekühlt und friert Dir ein, bevor die Form anständig gefüllt ist. Was ff-Material zerstört ist normalerweise nicht die Temperatur an sich, sondern der Temperaturwechsel, besonders schnelle Wechsel sind tödlich. Spricht auch wieder dafür, die Form langsam! auf Schmelzetemperatur zu erwärmen und auch nach dem Guß nicht schroff abzukühlen. Am besten gar nicht richtig kaltwerden lassen, sondern ausleeren, sobald die Schmelze erstarrt ist, dann dierekt wieder anwärmen und dann den nächsten Guß. Zitat:
Sieht der Guß eigentlich nicht blasig, also porös aus? Falls ja, solltest Du die Schmelze unmittelbar vor dem Guß entgasen, unsere Altvorderen haben das durch "pöhlen" gemacht. Dabei wird unmittelbar vor dem Guß ein trockener!!! Ast in die Schmelze getaucht. :neenee Superprojekt, wird weiter beobachtet! :yeap |
Ich meine, mindestens die Römers hätten auch derbe Flussmittel für die Metalle benutzt. In römischen Münzen z.B. gerne auch mal Arsen :)
Ich weiß nicht, war in BZ usw. so etwas bekannt? |
Zitat:
Das Problem war, dass die Schmelze beim Gießen am Tiegel eine Art "Schnabel" gebildet hat. Die Form selbst hat M.E. ihren Dienst getan. |
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Klingt nach zu wenig Überhitzung, Du hast wahrscheinlich zu wenig Temperaturreserve oberhalb der Erstarrungstemperatur. Dann reicht die kleinste Abkühlung und das Zeug erstarrt schlagartig. |
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Kannst du die Form nicht ins Feuer stellen und gießen.. , dann das Feuer ausgehen lassen?:confused
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Moin Moin
:Weihnacht: Cooler beitrag Fleischsalat immer weiter so..... .Du wirst sicher baldig deinen *Guss Meister * machen . Ich bestelle schon mal im vorraus eine Grubenschmelzfilbel :D Mein Tip wäre (Falls hilfreich). Lege die From Direkt auf einen Holzkohlegrill. Und stelle diesen Direkt neben deinen schmelzofen auf . Ansonsten weiter viel glück bei deiner Arbeit halte uns auf den Laufenden :clap MFG Vetera |
Ich giesse ja Beruflich jeden Tag mehrere Tausend Batteriegitter.Ich würde versuchen das nächste mal alle stellen der form an die keine Bronze kommen soll mit Bienenwachs leicht zu beschmieren.Bei Blei jedenfalls ist es so das es sich dort dann sofort zurückzieht und meine auch irgendwo mal etwas darüber gelesen zu haben das sowas schon länger genutzt wird.
Wachsmalstifte gehen auch. Die nächste idee wäre das ganze vieleicht doch abzudecken und aufrecht einzugiessen so das durch die flüssige bronze gut druck nach unten entsteht. MfG Andre |
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Die Form, bzw das, was mal gegossen wird, ist mir nicht so wichtig- es geht nur darum, die unterschiedlichen Gussarten zu zeigen (So sie denn funktionieren...:rolleyes:) |
Und warum geht keiner auf meine Idee mit dem Fließmittel ein? Gibt es sowas nicht?
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Ich gehe mal davon aus, daß Arsen in antiken Bronzen nicht gezielt eingesetzt wurde, sondern aufgrund der Zusammensetzung der eingesetzten Erze einfach im Verarbeitungsprozeß "mitgeschleppt" wurde. Was noch Sinn machen könnte, wäre z.B., die Schmelze abzudecken, um sie vor Oxidation und schneller Auskühlung zu schützen. Asche könnte gehen, zumindest im Stahlbereich wurde früher als Abdeckmasse gerne Reisschalenasche genommen. |
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Ich freue mich ehrlich gesagt schon etwas auf die Nachbearbeitung. Schließlich muss auch ich lernen, mit dem "neuen Material" umzugehen:D Schleifmethoden, Angleichen usw... |
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Entweder man deckt die Schmelze ab, oder es bildet sich eine mehr oder weniger dicke Schlackenhaut aus oxidierter Schmelze, die allerdings nicht besonders gut vor dem Temperaturverlust schützt. :neenee |
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War irgendwann eine Verzweiflungstat, nachdem das Zeug einfach nicht schmelzen wollte. Ich glaube, der Schlüssel zum Erfolg liegt ganz einfach darin, mehr Temperatur in die Schmelze zu bringen. Was mich am Rande mal interessieren würde: Woher hast Du deine Kenntnisse übers Gießen? Wenn da noch mehr Wissen schlummert, wäre ich Dir dankbar, es hier kundzutun:brav: |
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ich hab Metallurgie und Werkstoffwissenschaften studiert, damals hieß das aber noch Hüttenkunde. Frag einfach, wenn ich kann helfe ich gerne! :neenee :D |
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