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Bergedienst 14.04.2021 23:09

Zitat:

Zitat von trilobit (Beitrag 975632)
Sage ich nur ...unkrautEX,, bin froh das ich meine hände noch habe!:nono

Oh boah, das war böse. Haben die später kaum noch verkauft. Das in einen alten Fahrradlenker.....bööse

The_Duke 15.04.2021 07:35

Wir schrieben das Jahr 1978.
Der Leistungskurs Chemie und der Leistungskurs Physik taten sich im Herbst zusammen
und beschlossen, das neue Jahr fernab ein jeder BAM-Klasse gebührend pyrotechnisch zu begrüßen.
Es wurde gerechnet, gemischt, diskutiert, nochmal gerechnet, gelesen, gebohrt, gebogen, gehämmert, geschnitten usw.
und raus kam eine Rakete, ungefähr so groß wie eine 2L-Colaflasche, die dann den Namen "Honest John" bekam.
Die pyrotechnische Beladung betrug rund 600g, die Antriebsladung nochmal 340g
und so kam Honest John auf rund 1200g Gesamtgewicht.
Die Zündung sollte elektrisch über Glühdraht erfolgen.

Dann kam der 31.12.1978 und wir waren alle nervös.
Klar, dass alles unter strengster Geheimhaltung ablief.
Beim Take off waren insgesamt 11 Leute anwesend, eigentlich waren wir 12,
aber einer musste in den Skiurlaub :D
Auf freiem Feld wurde aufgebaut, Startplattform war eine mitgeschleppte Waschbetonplatte :eek
Die "Zündanlage" bestand aus einem 9V-Block, einige Meter Klingeldraht und einem 4,5V Glühbirnchen,
dessen Glas wir zerdrückt hatten, ohne den Glühdraht kaputt zu machen.

Da wir ja sehen wollten, wie Honest John gen Himmel steigt, war der take off auf 16:30 festgesetzt.
Der Norden Deutschlands versank im Schneechaos und Eiseskälte und wir hofften, dass wir wenigstens so lange
verschont blieben, bis Honest John abhob, noch waren es fast +8°C, aber alle redeten von sich nähernder Kaltfront.

Um 16:20 Uhr war dann alles startbereit, Ralf hatte die Super-8-Kamera von seinem Vater dabei.

ZÜNDUNG!

....und Honest John hob in einer gewaltigen Rauchwolke ab und stieg quasi in Zeitlupe nach oben,
allerdings nur ungefähr 5-6m bis er dann explodierte:eek:grml
Wir hatten Glück, anders kann man dazu nicht sagen, dass wir fast nichts abbekommen hatten.
Außer Brandlöcher in den Klamotten (ich hatte 14 Stück in meinem Anorak) und
eine kleine Verbrennung am Handrücken und Wange ist keinem unserer Gruppe was ernsthaftes passiert.
Einzig die Kamera von Ralf´s Vater hat nicht überlebt, da Ralf sie vor Schreck hat fallen lassen :lol

Noch in der Nacht überrollte dann auch uns die Schneefront...

War eine geile Zeit!
Ende 70er/Anfang 80er-Jahre, ohne Internet, ohne digitale Ablenkungen, haben wir noch gelernt uns
selbst zu beschäftigen, wir hatte auch noch einen Büchereiausweis aus Pappe
und wenn man etwas wissen musste, ging man dort hin und suchte oder man bemühte
den Großen Brockhaus im heimischen Bücherschrank der Eltern.

Heute fragt man Google und ich bin sicher, dass damals mit Googles Hilfe unsere
Honest John nicht schon in der geringen Höhe explodiert wäre...:rolleyes:

Gruß Norbert

Sorgnix 15.04.2021 08:16

Zitat:

Zitat von The_Duke (Beitrag 975645)
Heute fragt man Google und ich bin sicher, dass damals mit Googles Hilfe unsere
Honest John nicht schon in der geringen Höhe explodiert wäre...

Mag sein.
... aber es ist ein Unterschied, Ergebnisse aufgrund EIGENER Forschung und Hirneinsatz zu
erzielen - oder nach "Anleitung" einfach was nachzubauen ... :rolleyes:
Bei ersterem LERNT man nämlich wirklich was ;)

früher hat folglich die Leistungsfähigkeit der Gehirne auf natürlichem Wege verhindert,
daß sich zu viele Deppen mit solchen Dingen (erfolgreich) beschäftigen ...
Die Gefahr für die Allgemeinheit war somit geringer!


Schwank aus meiner Jugend:

... Chemieunterricht war ja meist trocken und langweiliger Lernstoff.
BIS wir zu den Atomgewichten kamen, unser Lehrer uns zeigte, wie man denn Mischungs-
bzw. Mengenverhältnisse diverser Verbindungen errechnet.
Das lernten wir begierig, um es auf dem Bum-Sektor auch mal praktisch zu erforschen.

Die Holzkohle wurde dann immer sportlich in Mutters elektrischer Kaffeemühle verarbeitet ... :clap
Wir flogen irgendwann durch die Salpeterkäufe auf, weil es auf dem Dorf schlecht kommt,
in jedem Tante Emma Laden den Jahresvorrat abzuräumen. Damals wußte fast jeder noch,
daß man für die Schlachtung 1 Schweines mal gerade EIN kleines Tütchen brauchte ...
Da kamen natürlich Fragen auf.

Na ja, es kostete irgendwann halt richtig Geld.

Dann kriegte einer von den Eltern diese Raketen geschenkt. Estes hießen die glaub ich.
Machte nicht lange Spaß, weil, es passierte ja "nix".
Aber die elektrischen Zünder waren gut! :D

... denn wir waren vorher glatt dabei, uns "Handgranaten" mit chemischem Zünder zu bauen.
Kaliumpermanganat und Gl.....
funktionierte super - hatte aber auch irgendwie was von Russisch Roulette ... :clap

... und DANN kam einer mit der großen (!!!) Büches Unkraut-Ex um die Ecke. Aus Vaters Garage entsorgt ...
NIE hatten wir mit soo wenig Aufwand ...

Es wurden DICKE Äste aus Bäumen gesprengt, Kühe auf der Weide in schiere Panik versetzt,
und irgendwann zündeten wir am Dorfteich ein Ding, wo die Splittern knapp über 100 m
entfernt in nem Dachstuhl einer Scheune einschlugen.
Die Besitzer standen im Garten davor ... :clap

Während wir mit 16 oder 17 Jahren uns dort noch direkt vom Acker machen konnten, hatte man
uns doch erkannt ...
Das "Problem" wurde dann am freitäglichen Trainingsabend im Schützenverein von
unseren sich kennenden Eltern auf dem SEHR kurzen Dienstweg gelöst ... :uii

Das war das letzte Mal, daß ich mich in dem Bereich betätigte ... :rolleyes:

... bis ich in Danzig richtig "echte" Polenböller in die Finger kriegte. :D
(1997 - ist verjährt ...)


;)
Jörg

Wigbold 15.04.2021 09:15

Schöne Stories... :D :D

Ja, mit dem Internet kann man heut besser recherchieren. Wir probierten damals viel, was wir "mal gehört" hatten und was dann nicht klappte, weil beim Hörensagen oft wichtige Details fehlen. :nono

So waren meine Versuche, Schwarzpulver und Leuchtkugeln herzustellen, nicht von Erfolg gekrönt.:suspekt:


Zitat:

Zitat von Sorgnix (Beitrag 975648)
Wir flogen irgendwann durch die Salpeterkäufe auf, ...
Da kamen natürlich Fragen auf.
Jörg

Ich kam mal auf den Gedanken, das Mofa zu frisieren, indem die Spritmischung ein wenig gepimpt wird. Mit Hilfe eines Sauerstoffträgers. Denn mehr Sauerstoff bedeutet mehr Leistung.

Trotzdem erhielt ich vom Apotheker nicht den von mir gewünschten Liter Äther. :D :D

Sondern die Belehrung, daß Betäubungsmittel an Erwachsene nicht, und an Jugendliche niemals nicht herausgegeben werden. :D :D

Diesen Aspekt hatte ich in meinem Tuningeifer gar nicht auf dem Schirm gehabt.

StattdessenhalteinKolbenfensterfeilenderweise, Wigbold

The_Duke 15.04.2021 10:38

:lol:lol:lol Jörg...ich wette, du hast den Helm schon in frühester Jugend getragen...nötiger weise :lol:lol:lol

Gruß Norbert

Zappo 15.04.2021 11:40

Zitat:

Zitat von Wigbold (Beitrag 975650)
StattdessenhalteinKolbenfensterfeilenderweise, Wigbold

Und - hat das was gebracht, das legendäre Kolbenfenster?

Gruss zappo, neugierigerweise :)

Wigbold 15.04.2021 11:59

Klar. Statt 25 nunmehr fast 50 km/h. :freu

Das war die klassisch erste Maßnahme bei Mofas.

Erfolgreicherweise, Wigbold

svensmühle 15.04.2021 17:35

Zitat:

Zitat von trilobit (Beitrag 975440)
Dann lieber schrot....da reicht grobes hinhalten und die streuung stimmt!

@svensmühle

Wie macht ihr das bei euch auf arbeit?

Da waren gerade die Vergaser oh sorry Schädlingsbekämpfer nennt man sie anwesend und die haben die Mühle komplett Vergast mit Blausäure und im außen Bereich sind Köderboxen ausgelegt und werden viertel jährlich kontrolliert.

Gruß

Sven

Sorgnix 15.04.2021 19:24

Zitat:

Zitat von The_Duke (Beitrag 975654)
Jörg...ich wette, du hast den Helm schon in frühester Jugend getragen...nötiger weise

Nein! :nono

... ich war der, der IMMER Pflaster auf den Knien hatte ... :eek :D :rolleyes:

;)
Jörg

Bergedienst 15.04.2021 19:27

3 Jungs, ne Propangasflasche, ein Autoreifen, 20l Diesel, ein Loch im Feld und die Flucht vor 3 Streifenwagen wären auch noch ne Geschichte aber fakt ist wir waren damals alles harte Hunde. Ja auch ihr aus den gebrauchten Ländern;))


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