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Matthias45 24.08.2007 15:30

Zitat:

Zitat von Trixi (Beitrag 340472)
Ich denke Mauern ist zu wenig ,besser zu Betonieren dann kann nichts mehr Pasieren.:brav:

Ist bei Dir umme Ecke nicht schon genug zubetoniert das ernsthafte Bergauforscher keinen Zugang mehr finden?

Deistergeist 24.08.2007 17:28

Kommt mal langsam wieder runter, Leute.

Glückauf! Thomas

bitti 19.10.2007 13:08

Inzwischen sind die beiden Bunkereingänge gänzlich verfüllt.


Aus einem Bunker wird ein Hotel für die Fledermäuse

Von Renate Meliß

Bernau Würzige Waldluft umfängt die kleine Gruppe, die sich in dem Waldstück auf dem Gelände der Brandenburg-Klinik in Bernau versammelt hat. Hinter ihr sind zwei Einstiegsluken, die in die Tiefe führen. Es handelt sich um den einstigen Funkbunker der DDR. Dieser sollte ehemaligen Mitarbeitern der Staatssicherheit, deren Aufgabe es unter anderem war, Telefongespräche abzuhören, im Ernstfall letzte Zuflucht bieten. Zuflucht finden heute hier ganz andere Zeitgenossen: Fledermäuse der Gattung Braunes Langohr, Breitflügel- und Zwergfledermäuse.

"Die gab es hier seit der Wende schon immer", erklärt Henry Wengler, Projektkoordinator des Projektes "Fledermausschutz im ländlichen Raum am Beispiel des Naturparks Barnim und des polnischen Nationalparks Drawienski". "Wer den leichten Abstieg wünscht, der kann gern über die Treppe einsteigen, alle anderen nehmen sich eine Stirnlampe und Handschuhe und folgen mir."

Wengler steigt als erster die alten verrosteten eisernen Stufen hinab in die Tiefe der schmalen Einstiegsluke. Die Luft unten ist kühl, die Wände weiß gekalkt. Es ist sauber und aufgeräumt, lediglich die Reste von ehemaligen Schaltkästen und Kabeln weisen auf die einstige Nutzung des Bunkers hin. Die Stirnlampen der Besucher werfen flackernde Schatten an die Wände. Wengler weist auf die Leichtbetonsteine an Wänden und Decke. Alle haben verschieden große Öffnungen. "Da können sich die Fledermäuse gut einkuscheln." Auch alte Dachziegel, an die Wand verbracht, eigneten sich gut für solcherart Unterkunft. Im Winter bleibt der Bunker, mit seinen insgesamt 240 Quadratmetern und in Eigentum der Stadt, frostfrei.

Verschiedene Klimastufen bietet "Hotel Bunker" seinen jetzigen Gästen ebenfalls. Das reicht von trocken bis feucht und ganz nass. Erreicht wurde das mit Folie, die unter die Grasnarbe gelegt wurde und Regenwasser sammelt oder durch Erdaufschüttungen. Längst sind die Fledermäuse auf Quartiersuche gegangen. Höhlen und alte Baumbestände bietet die Umgebung wenig und die Dachböden alter Häuser werden nur als Sommerquartier aufgesucht.

Gut aufgehoben sind die Tiere daher hier bis zum März, Verpflegung und weiterer Service der Bewohner wird nicht gewünscht - dennoch schauen die Naturschützer im Winter in Abständen herein, um sich vom Wohlbefinden der Tiere zu überzeugen. Der Bunker ist zweigeteilt, ein Teil soll für spätere Führungen dienen. Die Verbindung zum Fledermausteil ist abgetrennt, so dass die Tiere nicht durch Führungen gestört werden können. "Das zweijährige Projekt findet hier seinen Abschluss", erklärt Wengler.

22 Objekte mit insgesamt 14000 Kubikmetern unterirdischer Räume wurden für Fledermäuse hergerichtet, darunter Bunker in Tuchen Klobbicke, Dammsmühle, das alte Wasserwerk in Eberswalde, der Eiskeller einer alten Brauerei in Grüntal oder der Schießplatz in Schönow. Müllbeseitigung, Sicherung gegen unbefugtes Betreten, Einflugschlitze einrichten und Versteckmöglichkeiten sowie die Schaffung eines günstigen Klimas gehörte jeweils zu den Aufgaben. Das Projekt wurde finanziell aus EU-und Mitteln des Naturschutzfonds Brandenburg gefördert und als deutsch-polnisches Projekt durchgeführt. Die Umsetzung erfolgt durch den Naturpark Barnim.

http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/ca...ernau/id/202554

Zur allgemeinen Info: Es handelt es sich hier keinesfalls um den Funkbunker der DDR zum Abhören von Telefongesprächen, sondern um einen von zwei größeren Bunkereranlagen der Waldsiedlung mit einem realtiv geringen Schutzgrad. Auch der zweite, ähnlich gebaute Bunker, ist inzwischen Fledermaushotel. Mit einigem aus dem Forum haben wir den Bunker mal vor etlicher Zeit besichtigt.

Matthias45 19.10.2007 17:57

Man kanns auch mit den Überwinterungsplätzen übertreiben so wie hier in meiner Nähe. Im ehemaligen Bergwerk gibt es einen ca. 300 m. langen Versorgungstunnel der die ehemalige Erzwäsche und eine Stelle ausserhalb des Geländes verbindet. Hier haben die Flattertierschützer mit Beton-Hohlsteinen Schlafplätze für annähernd 1000 der pussierlichen Tiere geschaffen. Bei einer Begehung im Januar 2005 wurden ganze 2 Flattertiere gesichtet. Bissl übertrieben die ganze Aktion.

waldschrat01 19.10.2007 23:08

Hallo zusammen,
ich sehe das ähnlich. Zuviel des Guten ist wirklich zuviel. Weniger ist manchmal mehr. Wenn die Tierchen sich eine Stelle aussuchen, dann wissen sie am besten, warum. In meinem Keller waren es anfangs Zwei. Jetzt in diesem Jahr, zählte ich schon Sieben an der Zahl. "Meine" fliegenden Mäuse stört kein Licht und auch nicht der Kompressor für die Wasserversorgung. Im Gegenteil, Sie haben sich genau über den Kompressor angehängt und pennen dort tagsüber auf einem Fleck. Ich mußte schon den Kompressor wegnehmen, da er mir dauernd vollgekackt wird. Aber das mach ich doch gern für meine Untermieter. Anfangs waren dort überhaupt keine Fledermäuse. Dadurch, daß den Sommer über meine Fenster dort angekippt sind, haben sie eine neue Einflugmöglichkeit gefunden. Von mir lassen sie sich jedenfalls nicht stören. Im Winter schlafen sie in den Kabelschächten und hinter dem Türrahmen. Ich finde gut, daß sie sich bei mir wohlfühlen :yeap
Beste Grüße vom waldschrat01

Quertaucher 21.10.2007 22:37

Keine Panik
 
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Hai,

ist ja eine ganz interessante Diskussion bis hierher.

Und weil ich nicht glauben wollte, daß einige von den Fledis, die ich kenne zu solchen Extremverschlüssen neigen, habe ich mir heute selbst mal ein Bild gemacht.

Lieber Dangerseeker, wenn Du nicht inzwischen fußlahm geworden bist, und den Eingang 2 mal mit Deinem 2. Foto vom Posting Nr. 11 vergleichst, wirst Du sicher erfreut sein.

Es ist eine aktuelle Aufnahme von heute.

Sicher wurde der Eingang vor dem Parkplatz vermauert, um etwas Ruhe in das Geschehen zu bringen.

Wer sich wirklich noch für das Innere des Eisenbahntunnels interessiert, sollte es von der anderen Seite versuchen, ehe er mit schwerem Geschütz anrückt.

Ist richtig bequem der Eingang.

Bis demnächst

dER qUERTAUCHER

wolfgang.sch 22.10.2007 21:49

ich habe andere Fotos gesehen
 
Wer sich für historische Schätze seiner Heimat interessiert, wird bei der Suche nach der Geschichte des Diabas unweigerlich in die Gegend von Neuwerk bei Rübeland im Harz geführt.
So ist z.B. unter:> http://bodetal.eckpunkt.de/geschichte/geologie2.php< von mineralogischen Kostbarkeiten die Rede und auch der Bruch bei Neuwerk und die Marmormühle am Krockstein werden nicht vergessen.
Zahlreiche Publikationen berichten in diesem Zusammenhang auch über meisterliche Ingenieurbauten. Zu ihnen zähle ich auch Eisenbahntunnel.
So haben sich Strathmann und Bühner unsägliche Mühe gemacht, alle Eisenbahntunnel aufzulisten und näher zu beschreiben. Auch bei Volker Borchert: >http://www.volker-borchert.de/eisenbahn-tunnel/index.html< finden wir umfangreiche Ausführungen zu den Meisterleistungen der Ingenieure beim Tunnelbau. Hier ist unter der ID 644 der Kreuztaler Tunnel für die Diabas Steinbrüche aufgelistet. Wer genau hinsieht, stellt fest, das wichtige Angaben z.B. zu Abmessung, Länge usw. fehlen.

Wenn ich nun hier lese, dass dieser Tunnel in hässlichster Art zugemauert wurde, wird er wohl zukünftig keine Daten mehr hergeben, denn der Zugang ist vermauert. Da wird es uns auch nicht trösten, wenn wir von den Fledermaus Schützern erfahren, ob darin 4, 8 oder 10 Fledermäuse überwintert haben. Das hätten sie nach nunmehr jahrelanger Stillegung des Zugverkehrs ohnehin gemacht. Und was rechtfertigt eigentlich den Zutritt der Fledermaus Schützer in dieses Quartier z.B. zur Bestandserfassung? Auch das dürfte eine erhebliche Störung darstellen. Oder war der Tunnel aus statischen Gründen eine Gefahr für die Öffentlichkeit? Dann darf ihn niemand mehr betreten!

Schwerwiegender ist doch, dass ein kulturhistorisches Bauwerk (ich sage ja nicht: Denkmal) auf so unschöne Weise ohne jeden Sinn und Verstand veschandelt worden ist. Bei allem Respekt: Das Geltungsbedürfnis der Naturschützer bei ihren Bemühungen um den Artenschutz rechtfertigt doch nicht die sinnlose Verschwendung von erheblichen finanziellen Mitteln bei gleichzeitiger Vernichtung von historischen Bauwerken.

Deshalb finde ich die hier gegebene Meinung von Quertaucher als eine Verharmlosung der im Ausgangsbeitrag angesprochenen Problematik.
Um mir aber auch hierzu einen besseren Überblick zu verschaffen, werde ich mir das "Bauwerk" in den nächsten Tagen mal ansehen und werde mich hier wieder melden.

Ich habe in meinem PKW eine "Fledermaus" (aus Plüsch) als Maskottchen hängen und hoffe nun sehr, dass nicht eines Tages die Einstiege zu meinem Auto vergittert oder zugemauert werden ;) ;)

Glück auf!
wolfgang.sch

Quertaucher 22.10.2007 22:27

Hai,

also nichts gegen die optische Verschandelung der Frontseite. Da stimme ich übrigens voll zu.

Schön sieht das nun wahrlich nicht aus und auch ich hätte es mir lieber anders gewünscht. Das ist aber nicht der Punkt des Anstoßes, denn darin stimmen wir ganz sicher überein.

Auch die Standsicherheit des Tunnels kann und will ich nicht beurteilen.

Alles andere, was hier in den vorangegangenen Postings gesagt wurde, erfüllt aber einen gewissen Tatbestand und da bin ich nun wieder sehr allergisch, wenn man es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt und ein ohnehin schon fragiles Verhältnis zu anderen "Bergbenutzern" wider besseren Wissens gefährdet.


Dass dies nicht immer einfach ist, die Balance dafür zu halten, ist hier schon häufig und auch in anderen Foren diskutiert worden.

Für mich ist es zu einfach und zu kurz gesprungen, nur Schuldzuweisungen auszusprechen.

Um es noch einmal zu betonen: mir hier geht es um diesen Einzelfall.

Er taugt nicht für Polemik. Vielleicht könnten wir das ja auch besser mal am Telefon regeln. Die Leitungen funktionieren ja wohl noch.


Ich könnte das alles noch deutlicher aussprechen, wollte aber den hier angeschlagenen Tonfall nicht wiederholen.:suspekt:


Aber vielleicht hätte ich mit diesem Posting ja auch bis nach Deiner Visite vor Ort warten sollen.

Ich bin gespannt wie sie ausfällt. Für mich war es jedenfalls eine Offenbarung...

dER qUERTAUCHER

Hartmut 04.11.2007 12:21

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Nach längerer Zeit sind wir mal wieder dort in der Gegend gewesen. Es ist festzustellen, dass inzwischen der Fledermausschutz an diesem Bergwerk deutlich verbessert worden ist. Ein Sperrgitter verhindert jetzt den Zugang zur Grube. Es ist so konstruiert, dass Menschen, die versuchen, es zu umgehen, Gefahr laufen, ca. 10 Meter senkrecht abzustürzen. Senkrecht heißt hier, wirklich senkrecht ohne Halt!

Wünschen wir den Tieren ein sorgenfreies Überwintern...

Gruß, Hartmut

Matthias45 04.11.2007 12:29

Das Gitter ist ja besser wie jede Leiter Hartmut. :D


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