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Quertaucher 05.07.2009 23:35

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Hai,

es ist kaum zu glauben, aber nach einem wirklich wichtigen Hinweis aus der Expertenszene (danke nochmals) habe ich mich am Folgetag wieder an Ort und Stelle bemüht.
Und es hat sich absolut gelohnt.
Anders als ich dachte, hatte Mr. Big wohl an diesem Brocken zuviel zu schlucken und hat ihn zurück in den „Kühlschrank“ gelegt. Wenn ich das hier mal etwas umschreiben darf.
Dies scheint häufiger der Fall zu sein und so könnte auch das Foto vom 3.10.07 seine Erklärung finden: erst verschlucken, bis das Opfer stirbt, dann wieder raus und später in Ruhe stückweise verdauen. Alles sehr gruselig, aber nicht von mir erfunden, sondern von der Natur so gewollt.
Die Fotos sind sicher ähnlich selten, wie die einen Tag zuvor. Damit nicht genug habe ich noch die Leine alle fünf Meter mit Markern versehen.

Als krönenden Abschluß dieses Naßtauchgangs (war mal wieder ein Test, aber doch sehr kühl) schwamm mir beim Sicherheitsstopp auf 5m noch eine größere Larve vor die Linse, die ich noch nicht von unten kannte. Sie könnte aus dem Flachbereich verdriftet sein. Es war nicht einfach, sie erst mal mit dem Makroobjektiv zu fokussieren. Aber dann hat es geklappt.

Übrigens habe ich Mr. Big nebenbei noch schnell vermessen: 6,7cm und sein Nachfolger 6,5.
Dass alle anderen zum Teil drastisch kleiner sind, sieht man an der einen Aufnahme.

Auf Grund der besonderen Umstände werde ich nächste Woche wieder hinschauen was sich getan hat.

Gut Luft

dER qUERTAUCHER

Wolfo 08.07.2009 15:17

Und da sag nochmal wer, die Natur sei friedlich...:suspekt:

Haverlahwiese 09.07.2009 21:22

Hallo Quertaucher,

ich habe Deinen Beitrag ein Stück weit mit Interesse verfolgt und bin begeistert von Deiner Arbeit!

Ich hoffe, dass meine Fragen nicht schon einmal gestellt wurde und es mir entgangen ist:

- Tauchst Du auch in anderen Gruben? (ja oder nein reicht)
- Wo liegen die Grenzen des "Grubentauchens" - Wassertiefe, relative Teufe, horizontale Distanzen?

Es gab übrigens schon in der Geschichte professionelle Grubentaucher bei Arbeiten in wegen zu starker Wasserzuflüsse ersoffenen im Abteufen befindlicher Schächte.

Quertaucher 11.07.2009 11:46

Tauchen in anderen Gruben
 
Hai Haverlahwiese,

ja, ich tauche auch in anderen Gruben, alle bisher im Harz.

Die Grenzen sind dabei sehr flexibel und können meist erst vor Ort entschieden werden.
Es ist schon ein Unterschied, ob man im neuzeitlichen Bergbau mit großen Abmessungen von Ausbauen unterwegs ist, oder ob es sich um Altbergbau handelt, der oft seit mehreren huntert Jahren abgesoffen ist und so manche Überraschung mehr birgt.

Mal so prinzipiell gesagt, hängt das ganze natürlich auch vom Materialtransport und der Begleitmannschaft ab, ohne die kaum etwas geht, selbst wenn der TG dann meistens solo gemacht wird.
Kann man ausreichend Gas mitnehmen und sind die Sohlen auch für den Taucher befahrbar, sind Tiefen bis 50m bereits realisiert und Strecken von ca. 300m auch.

Wie gesagt, das kommt immer auch auf das Objekt an, auch ob Risse vorliegen und wie die konkrete Situation ist.

Manchmal ist schon eine kleine Grube mit 9m Wassertiefe ein echter Hit, wenn dort 250 Jahre niemand drin war, selbst wenn der TG nur 7 min. dauert ein ander Mal buckelt man das Tauchgerödel auch schon einen halben Kilometer, bis das Gesenk da ist.

Leider ist es von vielen Objekten unmöglich öffentlich Fotos einzustellen.

Ich bin übrigens weiterhin an neuen Objekten interessiert.
Wenn Du was zu professionellen Tauchern in Gruben hast, würde mich ein Link interessieren. Man kann immer was dazulernen.

Gruß

dER qUERTAUCHER

Quertaucher 11.07.2009 11:55

Pause beim großen Fressen
 
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Hai,

Alles lief an diesem Donnerstag reibungslos, bis ich abtauchen wollte. Da zeigte die weiße Leuchtdiode Wasser im Kameragehäuse an und da war der Spaß vorbei, ehe er begonnen hatte.
Eine Viertelstunde später (Danke dem freundlichen Tauchknappen für Support) und ein paar abgeschwitzte Kalorien ärmer ging es dann zum zweiten Versuch unter Wasser.
Und dann wieder eine Überraschung: Mr. Big hatte sich 1 Meter von seinem Freßopfer entfernt, fast so, als interessiere ihn die Beute nicht mehr. Einen weiteren Meter weiter fand sich eine neue tote Larve, die aber aussah wie ohne Fremdeinwirkung gestorben.
Insgesamt waren es 112 Larven und dabei war der Thronfolger von Mr. Big nicht einmal zu finden. Im kurzen Stollenabschnitt, der diesmal zuerst besucht wurde, fanden sich allein 40 Larven.
Spektakuläre Dinge gibt es ansonsten von diesem Besuch nicht zu berichten- es passiert eben nicht jedes Mal eine Freßszene.

Gruß

dER qUERTAUCHER

Haverlahwiese 12.07.2009 22:25

Danke Quertaucher,

einen Link zum Tauchen kann ich Dir leider nicht bieten. Im Kali-Slotta (Slotta, Rainer, Technische Denkmäler in der Bundesrepublik Dutschland, Band III, Der Kali- und Steinsalzbergbau, Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1978) steht ein bissel was drüber, daher mein Halbwissen.

Quertaucher 15.07.2009 22:48

Neuer Rekord: 118
 
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Hai,

der Sommer ist angekommen und voller Erwartung haben wir den Rhythmus verkürzt.
Alles lief glatt und Mr. Big war schon etwas von seinem alten Standort entfernt, hatte aber nichts im Maul. Dafür waren die beiden toten Larven trotz intensiver Nachsuche nicht zu finden. Ob er sie gefressen hat?
Man sollte eine Webcam installieren…

Aber einen neuen Rekord gilt es zu vermelden: 118 Larven und dabei ein neuer Anwärter bei 20m im langen Stollen, der wohl nur ein Einwanderer von oben sein kann, so groß wie er schon ist. Dafür fehlt der bisherige Thronfolger, der möglicherweise den Ausgang genommen hat und zufällig von mir (am 2.7.) kurz vor Erreichen des Flachbereichs auf 6m fotografiert wurde.
Die Frösche scheinen keine Larven zu fressen, so abgemagert, wie sie dort rumsitzen.

Bis demnächst

dER qUERTAUCHER

redbullzero 15.07.2009 22:59

Auch so etwas muss es geben!! Sehr schöne Fotos/Berichte und gute Arbeit!

Deistergeist 23.07.2009 20:13

Und endlich etwas Neues auf der Startseite von SDE, DANKE.

Quertaucher 31.07.2009 07:53

Nur Aufregung mit der Technik- sonst nix
 
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Hai,

Technik ist immer so lange gut, wie sie funktioniert. Diesmal hatte ich schon beim Abstieg erheblichen Luftverlust, weil ein nicht benötigtes Ventil versehentlich geöffnet wurde (wahrscheinlich war es nicht wirklich fest zugedreht).. Dadurch bedingt hieß es noch einmal die 22m wieder hoch und so schnell wie möglich die Ursache beseitigen.
Mit der verbliebenen Restluft mußte also umgeplant werden und an ein ordentliches Zählen der Larven war aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu denken.
Ansonsten gab es kaum spektakuläre Neuigkeiten. Mr. Big lag auf einem Holzstamm und sein Nachfolger scheint sich nicht wirklich weit vom bisherigen Platz bewegt zu haben seit dem letzten Besuch.
Alle 4 Grasfrösche hielten ebenfalls die Stellung im letzten Viertel des Stollens.

Gezählt wurden mal vom Tauchknappen die Larven im Flachteil. 31 Stück und dabei eine sehr große, die schon schön durchgefärbt ist- evtl. der Aufsteiger vom letzten Mal.
Allerdings gelang von diesem Tier beim besten Willen mit der unhandlich-schweren Taucherkamera kein Foto. Zu schnell war das Wasser eingetrübt und eine Fokussierung nicht machbar. Zu Vergleichszwecken der Musterung wäre das aber sehr schön gewesen.
Bis demnächst

dER qUERTAUCHER


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